Deutscher Einfluss in Georgien: Soldaten des Kaisers

Zu dieser Zeit kam nun Deutschland ins Spiel: Aus Angst vor einer türkischen Invasion nahm die georgische Nationalversammlung Verhandlungen mit dem deutschen Kaiserreich auf. Ziel war es, Georgien vor dem Zugriff der Türkei zu schützen. Die deutsche Seite verlangte als Gegenleistung Vorrechte bei der Nutzung georgischer Bodenschätze. Dabei ging es um den Abbau von Kupfer und Mangan sowie den Transit von Erdöl aus den Ölfeldern im Kaspischen Meer. Um diese Forderungen durchsetzen zu können, hatte das deutsche Kaiserreich rund 3.000 deutsche Soldaten des Kaisers in Georgien stationiert.

Pläne des deutschen Kaiserreichs

Kaiser Wilhelm II. verfolgte 1918 den Plan, einen Südostbund zu errichten, der von Deutschland protegiert werden sollte. Dieser Bund sollte als Bollwerk gegen die Bolschewisten zwischen der Ukraine und dem Kaspischen Meer fungieren. Eine Rolle spielte dabei auch Erich Ludendorff, der auf einen Machtbereich im Kaukasus mit Georgien als Kernbereich setzte.

Deutsche Truppen kämpfen in Georgien

Das deutsche Kaiserreich leistete militärische Unterstützung. Ein im Schwarzen Meer stationiertes U-Boot brachte mehrfach georgische Guerillakämpfer an die Küste, um Aktionen gegen russische Einrichtungen durchzuführen. Diese Aktionen waren nicht immer von Erfolg gekrönt.

Deutsche Truppen kamen dabei auch im Kampf zum Einsatz. Sie konnten in Abchasien einen Angriff der Bolschewisten abwehren. Dieses deutsche Engagement in Georgien endete mit der Kapitulation Deutschlands am Ende des I. Weltkriegs. Die deutschen Truppen wurden abgezogen, an ihre Stelle traten britische Verbände. Ab dem 25. Dezember 1918 waren britische Truppen in Tbilissi stationiert.