Mittelalter in Georgien: Einfall der Mongolen

Ab dem Jahr 1220 fielen gab es den ersten Einfall von Mongolen an der Südgrenze Georgiens und in Armenien. Ein vor den Mongolen fliehender Volksstamm besetzte 1225 Tbilissi und nutzte die Stadt als Basis für eigene Raubzüge. 

In den ersten Jahren im Mittelalter war Georgien gar nicht das Ziel der Mongolen. Diese hatten Russland im Visier und zogen am Rand des Kaukasus vorbei. In der Zeit von 1235 bis 1240 fiel der mongolische Heerführer Batu Khan in Georgien ein und brachte das gesamte georgische Reich unter seine Kontrolle. Königin Rusudan wurde 1243 gezwungen, die Oberhoheit der Mongolen offiziell anzuerkennen. Georgien musste nun Abgaben an die Mongolen zahlen und Hilfstruppen für Feldzüge zur Verfügung stellen. 

Macht der Könige in Georgien erodiert

Im Reich der Mongolen kam es in den Folgejahren zu inneren Konflikten. Dies hatte für Georgien zur Folge, dass in Tbilissi verschiedene Könige eingesetzt wurden, die in Abhängigkeit von den Mongolen standen. Aufstände schlug man blutig nieder. Die Macht der Könige erodierte weiter, so dass diese nur noch den Titel trugen, die Fäden der Macht aber in den Händen anderer Familien lagen. 

Mit dem Zerfall des mongolischen Reichs begann sich der georgische Staat wieder zu erholen. König Giorgi V. (1314–1346) brachte erneut ein zusammenhängendes Gebiet unter seine Kontrolle. Nach diesem kurzen Aufflackern früherer Größe setzte dann der weitere Verfall des Staates ein. Gründe dafür waren eine Pestepidemie in den Jahren 1348 und 1349 sowie die Eroberungszüge Timur Lengs (1385–1403). Dieser brachte das Land zwar nicht unter dauerhafte Kontrolle, zerstörte aber die übrig gebliebenen Strukturen. 

Georgischer Staat zerfällt

Nach diesen Schicksalsschlägen hatte sich Georgien zu einem Land entwickelt, in dem es nur noch ein vages Gefühl der Zusammengehörigkeit gab. Es gab einzelne lokale Fürstentümer, die Städte verloren ihre Bevölkerung. Bislang freie Bauern und Handwerker gerieten in die Abhängigkeit der Fürsten und wurden zu Leibeigenen. Fruchtbares Ackerland wurde von Hirten genutzt. 

Das Herrscherhaus der Bagratiden zerfiel nach dem Tod Alexanders I. im Jahr 1442 in drei Linien. Diese regierten von Tbilissi aus in Kartli, in Imereti und in Kacheti. Das übrige Land wurde von Fürsten regiert. In den Bergregionen bildeten sich wieder alte patriarchalische Stammesstrukturen aus. 

Eine gemeinsame Politik gab es nun nicht mehr. Nach dem Zerfall des mongolischen Reichs gab es nomadisierende Stämme, die wiederholt das Land überfielen.