Ethnien in Georgien: Volksgruppen und Bevölkerung

Schon seit Jahrtausenden ist Georgien ein Land, das durch Migration, Kriege und Wanderungsbewegung geprägt ist. Der Kaukasus gilt als Berg der Sprache, in vielen Tälern des Hochgebirges sind Volksstämme über Jahrhunderte unter sich geblieben und haben eine einheitlich geprägte Bevölkerungsstruktur aufrecht erhalten. In anderen Teilen Georgiens haben sich durch Wanderungsbewegungen oder gezielte Ansiedlungen ethnische Inseln gebildet. Dies gilt nicht nur für Volksgruppen wie Aserbaidschaner und Armenier, auch deutsche Siedler schlugen ab den 1820er Jahren ihre Wurzeln in Georgien.

26 verschiedene Ethnien in Georgien

Heute unterscheidet man 26 verschiedene Ethnien in Georgien. Den größten Teil bilden dabei mit 83,8% die Georgier. Dabei ist die Verteilung der Stammbevölkerung unterschiedlich im Land: in Ostgeorgien liegt der Anteil der Georgier an der Gesamtbevölkerung bei 74,81%, in Westgeorgien hingegen bei 97,33%. 

Weitere 6,5% der Bevölkerung sind Aserbaidschaner, 5,7% Armenier, 1,55% Russen, 0,9% Osseten, 0,1% Abchasen, 0,1% Aramäer und 1,51% gehören anderen Ethnien an. 

Auswanderungsbewegungen

Seit der Unabhängigkeit Georgiens haben viele Einwohner mit Wurzeln im Ausland das Land verlassen. Ein Grund dafür war auch, dass sie durch die Öffnung der Grenzen nach dem Ende des Eisernen Vorhangs nun die Möglichkeit dazu hatten. Ein Großteil der Griechen ist aus Georgien nach Griechenland und ein großer Teil der georgischen Juden nach Israel ausgewandert. 

Auch ein Teil der russischen Bevölkerung hat Georgien in den letzten Jahren verlassen. Ein Grund dafür ist neben wirtschaftlichen Schwierigkeiten die Schließung der russischen Militärbasen in Georgien, die auch für den Abzug der zivilen Familienangehörigen und der Mitarbeiter sorgte. Damit sank der Anteil der russischen Bevölkerung in Georgien von 6,32% Prozent auf nun 1,55%. 

Regional unterschiedliche Verteilung

In manchen Regionen in Georgien bildet die georgische Bevölkerung die Minderheit. Ein Beispiel ist die Provinz Samzche-Dschawacheti, die in ihrem Süden an Armenien grenzt. In Teilen der Provinz macht der Anteil der Armenier an der Bevölkerung mehr als 90% aus. Dort kam es 2005 zu Unruhen. Auslöser war die geplante Schließung der russischen Militärbasis, durch die viele Zivilangestellte mit armenischer Abstammung ihre Arbeit zu verlieren drohten.