Milchwirtschaft in Georgien

In der Viehhaltung in Georgien herrscht die Form familiär geführter Bauernhöfe vor. Meist finden sich in einem Betrieb nur eine Kuh oder wenige Kühe. Eine Spezialisierung landwirtschaftlicher Betriebe auf die Haltung von Milchkühen findet man in Georgien bislang nicht. 

Herstellung von georgischem Käse und Mazoni

Milch aus Bauernhöfen in Georgien verwendet man traditionell meist nicht zur direkten Vermarktung, sondern stärker zur Herstellung der typisch georgischen Käsesorten. Die Familien, denen die Kühe gehören, decken mit dem Käse ihren Eigenbedarf und verkaufen den Rest der Produktion auf dem lokalen Markt. Milch wird meist zur Selbstversorgung produziert oder direkt vom Bauernhof vermarktet. Neben Milch verkaufen die Betriebe auch saure Sahne und georgischen Joghurt (Mazoni). 

Für die Milchwirtschaft hat dies zur Folge, dass man georgische Milchprodukte in Supermärkten bislang kaum erwerben kann. Diese werden zum überwiegenden Teil importiert oder aus ebenfalls importiertem Milchpulver hergestellt. 

Milchkühe mit geringer Produktivität

Bei den Milchkühen kann man eine erheblich geringere Produktivität als in Westeuropa beobachten. Dies hat seinen Grund in erster Linie in der Versorgung mit Futtermitteln. Während man in Deutschland z. B. auf Kraftfutter zur Steigerung der Milchproduktion setzt, hält man Kühe in Georgien auf der Sommerweide und füttert sie den Winter über mit Heu und Resten aus der Nahrungsmittelproduktion. Dies führt dazu, dass eine durchschnittliche Kuh nur rund 900 – 1.600 kg Milch pro Jahr gibt, was maximal einem Viertel der Durchschnittsmenge einer Kuh aus der Europäischen Union von 6.000 kg pro Jahr entspricht.