Tbilissi: Geschichte der georgischen Hauptstadt Tiflis

Heiße Quellen: Die Gründung von Tbilissi

Tbilissi erstreckt sich beiderseits der Mtkwari in einer Höhe von 400 m über ein Flusstal, das im Westen von Mtazminda, im Osten von der Hügelkette Machata und im Süden von Tabori begrenzt wird. Ihren Namen verdankt die Stadt heissen Schwefelwasserquellen, die aus der Erde treten. Tbilissi bedeutet soviel wie "warme Stadt", der Name leitet sich von georgisch "tbili" ab. Die erste urkundliche Erwähnung Tbilissis als befestigter Stadt datiert allerdings erst aus dem 4. Jh. n. Christus. Damals besetzte Varaz Bakur, ostgeorgischer König, den Ort. Die mit ihm einziehenden Perser errichteten eine große Festung oberhalb der Stadt, Narikala geheissen. Die strategisch günstige Lage der Festung und der Stadt zu ihren Füssen veranlasste den iberischen König Wachtang Gorgassali, seine Hauptstadt von Mzcheta nach Tbilissi zu verlegen. Als gesicherter Zeitpunkt für den Ausbau Tbilissis zur neuen Metropole Iberiens gilt das Jahr 458, als Gorgassali heiße Schwefelquellen gefunden hat, in denen der Fasan und der Falke verwundet waren (s. die Sage von der Gründung Tbilissis). Entsprechend feierten die Georgier das 1500-jährige Bestehen der Hauptstadt im Jahre 1958. Sie enthüllten ein monumentales Reiterdenkmal des Gründers neben der Metechi-Kirche über dem Steilufer des Mtkwari.

Die Wirtschaft der Stadt gründete sich bis zum 10 Jahrhundert unter anderem auf die Bedeutung als Handelsort. Die Karawanenwege führten durch sieben Tore nach Tbilissi. In der Stadt stellten die Handwerker alles her, was das Herz begehrte. Man kam dem Fremden freundlich entgegen und bewirtete den Gast königlich, wie es der georgischen Tradition entspricht.

Die Lage der Stadt brachte es mit sich, daß sie Opfer zahlreicher Kriegszüge und Invasionen aus sämtlichen Himmelsrichtungen wurde. Jedoch bauten die Einwohner die Stadt immer wieder von neuem auf. Die letzte Zerstörung brachten die Perser mit sich, als sie Tbilissi 1795 bis auf die Grundmauern niederbrannten.

Eine neue Ära Tbilissis begann mit dem Anschluß Georgiens ans Russische Reich. Die Russen hatten Schwierigkeiten mit der Aussprache des eigentlichen Namens der Stadt. So wurde aus Tbilissi Tiflis, aus Georgien Grusinien und aus Mtkwari Kura. Von Tbilissi aus verwalteten die Russen den ganzen Kaukasus. Die Stadt war ein Knotenpunkt zwischen Europa und Asien.

Tbilissi Altstadt ✔ georgische Hauptstadt ✔ Narikala Festung ✔ Thermalquellen

Heute steht ein großer Teil der Altstadt Tbilissis unter Denkmalschutz. Beim ersten Gang durch die verwinkelte Altstadt sollte man es ruhig dem Zufall überlassen, wo es einen hintreibt. Über Kopfsteinpflaster geht es vorbei an typisch georgischen Wohnhäusern.

Altstadt

Tbilissi Neustadt ✔ Rustaweli-Prospekt ✔ Restaurants und Cafés ✔ Museen

Das Areal des historischen Tbilissi endete entlang der Barataschwilistraße und dem heutigen Platz der Freiheit. Die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts hatten ein chaotisches Durcheinander an Neubauten, Abrissen und Stilformen zur Folge.

Neustadt

Mtazminda und Pantheon ✔ Vergnügungspark ✔ Fernsehturm ✔ Tbilissi

Von dem 727 m hohen Mtazminda bietet sich ein ausgezeichneter Blick über die Stadt. Er ist ein guter Ausgangspunkt für eine erste Orientierung. Historischen Quellen zufolge soll sich David, einer der 13 "syrischen Väter", die zu Beginn des 6. Jh. in Georgien missionierten, auf dem Berg niedergelassen haben, weshalb die Georgier ihn auch als Mamadawiti bezeichnen.

Mtazminda & Pantheon

Das Hauptstadtfest Tbilisoba wird jedes Jahr am letzten Wochenende im Oktober gefeiert.

Tbilissoba