Westgeorgien: Region Samegrelo mit Poti, Kutaissi und Sugdidi

Neben Batumi ist heute das an der Mündung des Rioni gelegene Poti in der Region Samegrelo die wichtigste georgische Hafenstadt. Fluss und Stadt sind aus der antiken Überlieferungen als Phasis bekannt. Phasis war eine bedeutende Handelsstadt an der Seidenstraße. Hier wurde im 3. Jh. vor Christus die berühmte Kolchische Akademiegegründet. Dort wurden in der griechischen und georgischen Sprache Philosophie, Grammatik, Arithmetik und Rhetorik unterrichtet. Das antike Poti verschwand mit den Jahrhunderten im Sumpf des Rioni-Deltas. Im 20. Jh. verwandelte sich die sumpfige Tiefebene in eine blühende Landschaft. In der Nähe von Poti befindet sich ein Naturschutzgebiet am Paliastomi-See.

Zwischen Kutaissi und Sugdidi befindet sich das Kloster Chobi. Dort finden sich eine Kathedrale aus dem 13. Jh., ein Glockenturm, eine Schatzkammer und Ruinen eines Palastes aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Zudem befindet sich auf dem Gelände des Klosters die Familienkirche des georgischen Nationalhelden Fürst Zotne Dadiani. Er war in einen Aufstand gegen Mongolen verwickelt. Seine Freunde wurden verhaftet, als er davon gehört hat, ist er dorthin geritten, hat sich entkleidet, sich mit Honig bestrichen (genauso, wie das die Mongolen mit seinen Mitverschwörer gemacht haben), und durch seinen Mut die Freunde gerettet.

Die Stadt Sugdidi war seit dem 17. Jahrhundert Residenz der megrelischen Fürsten. Anfang des 19. Jahrhunderts ließen die Dadianis in der Umgebung ihres Palastes einen Garten anlegen, den die Fürstin Ekaterine Tschawtschawadse ausbauen ließ. Nach den Berichten eines russischen Historikers war dieser Garten im ganzen Kaukasien einzigartig. Die Türken nicht gefallen fällten alle Bäume und vernichteten die Pracht des Gartens. Nach der Befreiung von der Herrschaft der Türken wurde die Anlage anders gestaltet, erreichte aber nie mehr die frühere Pracht.

Gleich hinter Sugdidi erheben sich die noch immer eindrucksvollen Ruinen der Festung Ruchi, die Fürst Lewan Dadiani in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts zum Schutz vor den Türken errichten ließ.