Sowjetische Zeit in Georgien

Wenige Jahre nach dem gewaltsamen Ende der ersten Demokratie in Georgien und dem Aufbau des sozialistischen Imperiums kam der wohl bekannteste Georgier aller Zeiten in Moskau an die Macht: Jossif Dschugaschwili, den meisten eher vertraut unter dem Namen Stalin. Seine Säuberungen forderten gerade unter den georgischen Bürgern in der Sowjetunion einen hohen Blutzoll. 

Dies gilt auch für den II. Weltkrieg. Rund 700.000 georgische Soldaten kämpften in der Roten Armee. Etwa 30.000 von ihnen versuchten der deutschen Kriegsgefangenschaft zu entgehen und schlossen sich Hilfstruppen der Wehrmacht an. 

Wiederaufbau in Georgien nach dem Krieg

Nach dem Krieg gab es in Georgien ein Programm zum Wiederaufbau des Landes. Rustawi wurde ein Zentrum der Schwerindustrie und der Herstellung von Baustoffen, in Tbilissi produzierte die Flugzeugwerft. Die Minen und Bergwerke in Georgien wurden ein wichtiger Faktor der sozialistischen Wirtschaft. 

Politisch bauten die Sowjets ihre Macht in Georgien aus. Es gab mehrere Aufstände, die keinen Erfolg hatten. Ein Parteisekretär arbeitete sich nach oben und wurde später Außenminister der Sowjetunion. Sein Name war Eduard Schewardnadse. 

Ende der 1980er Jahre kam das Ende der Sowjetunion. In Georgien erstarkte das nationale Selbstbewusstsein. Ein Massaker sowjetischer Fallschirmjäger am 9. April 1989 konnte die Unabhängigkeit Georgiens nicht mehr verhindern. 

Georgien im Zweiten Weltkrieg: Stalin, Krieg, 350.000 gefallene Georgier

Der zweite Weltkrieg hat auch in Georgien seine Spuren hinterlassen. Von den seinerzeit rund 3,5 Millionen Menschen in Georgien kämpften rund 700.000 in der Roten Armee gegen die deutsche Wehrmacht.

Georgien im Zweiten Weltkrieg

Wiederaufbau nach II. Weltkrieg in Georgien ✔ Kriegsgefangene

Ähnlich wie in Deutschland war die Zeit nach dem II. Weltkrieg in Georgien vom Wiederaufbau gekennzeichnet. Man begann mit dem Aufbau neuer Industrien. Rustawi wurde zu einem Zentrum der Schwerindustrie. In Tbilissi setzte die Flugzeugwerft ihre Produktion fort.

Wiederaufbau nach dem Krieg

Eduard Schewardnadse: Karriere in Sowjetunion, Flugzeugentführung

Einen Namen im Kampf gegen die Korruption machte sich in Georgien der Politiker Eduard Schewardnadse. Er war von 1964 bis 1972 Innenminister in Tbilissi. Auf sein Betreiben hin wurden in seiner Zeit als Erstem Parteisekretär 1972 bis 1985 Hunderte korrupter Funktionäre der sozialistischen Partei in Georgien entlassen.

Eduard Schewardnadse

Letzte Jahre Sowjetunion in Georgien - das Massaker vom 9. April 1989

Mit dem Ende der Ära Breschnew in Moskau und dem Beginn der Regierung Gorbatschow setzten auch Veränderungen in Georgien ein. Der Ruf nach einem eigenen Staat wurde lauter. Russische Fallschirmjäger richteten am 9. April 1989 in Tbilissi ein Massaker unter friedlichen Demonstranten an.

Letzte Jahre der Sowjetunion