Abstecher nach Mzcheta
Das Dshwari-Kloster über Mzcheta
Schon im vergangenen Jahr hatten wir eine Tagestour Richtung Mzcheta unternommen. Die Stadt liegt ca. 30 km nördlich von Tiflis und bietet mehrere Sehenswürdigkeiten, die sich in so gut wie jeder Publikationen über Georgien wiederfinden. Dort mündet der Aragwi in den Mtkwari, das Bild des Zusammenflusses ist ebenso oft zu sehen wie die umliegenden Kirchen.
Man fährt über die S-1 aus Tiflis heraus, passiert eines der Kraftwerke des Mtkwari und biegt nach einigen Kilometern von der Hauptstraße ab, um nach Mzcheta selber zu gelangen. Entlang der Strecke sieht man einige Neubauten, das Geld dafür stammt aus nicht ganz durchsichtigen Quellen. Als Positivfaktor für die Villen sollte man allerdings zugute halten, daß dort eine ganze Reihe Menschen mit den Bauarbeiten beschäftigt sind und das Geld somit der normalen Bevölkerung zugute kommt.
Über einen Großteil der Strecke grüßt das Dshwari-Kloster von seinem Bergsporn herunter. Vor gut 12 Monaten waren wir dort, die Auffahrt ist von der S-1 ausgeschildert und führt über mehrere Serpentinen nach oben. Heute begnügen wir uns mit einem Blick auf die Klosterkirche, die sich in diesem Jahr in voller Abendsonne ohne den Dunst des vergangenen Jahres präsentiert.
In Mzcheta erreicht man nach der Fahrt durch die Innenstadt ein Denkmal sozialistischer Bauweise, biegt dahinter links ein und findet dahinter meist andere Besuchergruppen, die auch zur Swetizchoweli-Kirche wollen. Hier steht der Strauch der Heiligen Nino, mit dessen Beeren sie viele Menschen geheilt hat. Dabei sollte man diese nicht pflücken, wie ein Schild am Strauch mahnt. Ebenso befindet sich hier ein Grab, aus dem ständig Öl fließen soll und um das sich mehrere Dutzend Menschen versammelt haben. Rund um die Kirche liegen die Grabstätten anderer Geistlicher, in der Kirche selber wird gerade gebaut.
Bebris ziche: Die Festung in Mzcheta
Wieder draußen vor der Umfassungsmauer erblicke ich einen Radtouristen, der mit Anhänger seinen Weg nach Norden nimmt. Ich schalte die Kamera ein und reiße sie nach oben, um den seltenen Anblick festzuhalten. Es gibt also doch Radurlauber in Georgien! Das Rad wird im allgemeinen nur von Kindern zum Spielen genutzt, in Imereti haben wir einige ältere Leute mit Rädern gesehen, die alle nicht dem derzeitigen Stand der Technik entsprechen. Als Verkehrsmittel spielt das Rad in Georgien keine Rolle.
Auf dem Rückweg von Mzcheta kehren wir wie schon im letzten Jahr im Restaurant Aragwi ein. Ein Restaurant des gleichen Namens gab es bereits in sowjetischer Zeit in der Nähe des heutigen. Der große Parkplatz ist voll. Woher das Geld für diese neue Anlage stammt, kann man nur mutmaßen. Allerdings finden hier auch einige Dutzend Menschen Arbeit.
Chatschapuri am Aragwi
Das Restaurant liegt am Hang des Mtkwari. Vom Haupteingang gelangt man über eine mehrfach gestufte Treppe nach unten ans Ufer des Flusses. Im Hang befindet sich nicht nur ein künstlicher Wasserfall, sondern hier stehen auch mehrere Holzhäuser, in denen z. T. Nischen für kleinere Besuchergruppen abgeteilt sind. Der Geruch nach Kiefernholz erinnert mich an IKEA und skandinavische Wälder. Von hier aus hat man einen Blick auf den Ponton, auf dem eine Reisegesellschaft gerade mehrere Hundert Chinkali geordert hat und eine Tanzkapelle georgische Lieder wie in einem deutschen Ausflugslokal spielt. Über die Treppen und Gänge am Hang kann man recht gut sehen, wann Bier und Chatschapuri kommen und man die Familie zusammentrommeln darf.
Das war nur eine kurze Tour, die man gut an einem langen Sommerabend unternehmen kann.
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Weitere Informationen
Die frühere georgische Hauptstadt Mzcheta haben wir fast jedes Jahr besucht. Hier eine Auflistung der Reiseberichte und eine Bildergalerie:
Mzcheta 2001 - Hochzeitsfieber
Mzcheta 2015 - Kloster Schiomgwime
Mzcheta
Übersicht aller Reiseberichte 2002
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