Königin Tamar - Blütezeit in Georgien

Goldene Zeit in Georgien

Als eine weitere Person aus dem Geschlecht der Bagratiden kam im Jahr 1160 Königin Tamar an die Macht. Ihre Regierungszeit gilt als die Goldene Zeit in Georgien mit der größten Ausdehnung der Macht. Königin Tamar gilt als sehr beliebt im Volk und wurde von der georgisch-orthodoxen Kirche heilig gesprochen. Ihre Regierungszeit endete mit ihrem Tod im Jahr 1213. 

Reformen modernisieren Georgien

Tamar führte eine Reihe von Reformen in Georgien durch. Staatliche Proklamationen durften nur noch nach Absprache mit dem Adelsparlament Darbasi verkündet werden. Sie schuf ein Gerichtswesen mit mehreren Instanzen. Sie schaffte die Todesstrafe in Georgien ab. Sie verbot auch die Verstümmlung von Straftätern. 

Förderung von Kirche und Kultur

Königin Tamar förderte die Kirche, mehrere Kirchenbauten entstanden ab ihrer Regierungszeit. Sie legte auch Wert auf die Wissenschaft. Zudem trat als Förderin des kulturellen Lebens auf. In dieser Zeit schrieb Schota Rustaweli bis 1207 das Werk „Der Recke im Tigerfell“, dass 2013 ins Weltdokumentenerbe aufgenommen wurde. 

Es gibt wenige Bildnisse von Königin Tamar. Eines der wenigen ist ein Fresko in der Felsenkirche der Höhlenstadt Wardsia. 

Fast ein deutscher Ehemann

Die erste Ehe von Königin Tamar mit dem russischen Prinzen Juri, der als Trinker galt, blieb kinderlos. Er wurde nach Russland in die Verbannung geschickt. Schon damals bahnte sich eine mögliche Beziehung zu Deutschland an: Kaiser Friedrich Barbarossa bot ihr seinerzeit einen seine Söhne als möglichen Partner an. Tamar heiratete dann einen ossetischen Adligen. Aus dieser Ehe entsprangen zwei Kinder des Adelsgeschlechts. 

Konzentration der Macht in Georgien

Mit der Herrschaft von Königin Tamar verlor der Kleinadel in Georgien Macht und Privilegien, die er in der Zeit Davit des Erbauers bekommen hatte. Das führte zu einer Machtkonzentration auf wenige Personen. Königin Tamar führte mehrere Kriege, die sie zu ihren Gunsten entscheiden konnte. 

Legenden um Tod von Königin Tamar

Während es von Davit dem Erbauer ein Grab gibt, weiß man heute nicht mehr, wo Königin Tamar ihre letzte Ruhe gefunden hat. Um ihren Tod ranken sich mehrere Legenden. Sie soll gesagt haben, dass ganz Georgien ihr Grab sein sollte. Der Legende nach sollen vier verschlossene Särge aus der Kirche, in der sie aufgebahrt war, in alle vier Himmelsrichtungen abtransportiert worden sein. Die Träger der Särge sollen dann Selbstmord begangen haben, damit das Geheimnis für alle Zeiten bewahrt bleibt. 

Weitere Informationen

Reisebericht Wardsia:
Bilder der Felsenkirche mit Fresko von Königin Tamar