Festung Ananuri an der georgischen Heerstraße: Burg, Kirche und Kloster

An der Georgischen Heerstraße liegt eines der beliebtesten Bildmotive in Georgien: Die Festung Ananuri. Das gleichnamige Dorf liegt in der Region Duscheti und ist ca. 60 km von der Innenstadt von Tbilissi entfernt. Das Dorf liegt 900 m über NN. 

Ananuri war die Residenz des Fürstentums von Aragwi. Im 17. Jahrhundert bekam Ananuri wegen der intensiven Beziehungen zwischen Georgien und Russland Stadtrechte verliehen. 1743 hat der König von Kartli und Kacheti Teimuras II. das Fürstentum abgeschafft und die Festung wurde Besitz des Königreichs.

Burganlage mit Kirchen

Die Burg stammt in den Grundfesten aus dem 13. Jahrhundert. Sie wurde in späteren Jahren zu einer Festung ausgebaut. In der heute noch bestehenden Festungsanlage befinden sich zwei Kirchen. Die ältere und kleinere von beiden ist die Erlöserkirche. Die jüngere und größere ist die ab 1689 Kirche der Entschlafung der Gottesmutter. In dieser Kirche sind aus der Zeit der Entstehung noch Fresken erhalten. In der Burganlage liegt ein Kloster der georgisch-orthodoxen Kirche.

Festungsanlage auf dem Bergsporn

Die Festungsanlage ist auch heute noch in einem guten Zustand erhalten. Die Festung ist über einen Weg von Norden aus zugänglich. An den drei anderen Seiten bieten Abhänge zum Aragwi herunter einen natürlichen Schutz gegen Angreifer. Auf dieser Lage wurde die Festungsanlage errichtet. Die Mauer ist aus Naturstein errichtet und schließt nach oben mit halbkreisförmigen Zinnen ab. 

Vor der Festungsanlage liegt der kleinere Teil der Anlage, der sich in einem verfallenen Zustand befindet.

Stausee Zchinwali

Heute blickt die Festung auf einen Stausee. Die 102 Meter hohe Staumauer Zhinwali wurde 1986 fertiggestellt. Sie dient mehreren Zwecken. Zum einen erzeugt ein Wasserkraftwerk Strom mit einer Leistung von 130 Megawatt. Zum anderen dient sie der Gewinnung von Trinkwasser. Von Ananuri führt eine 36,7 Kilometer lange Rohrleitung bis nach Tbilissi. In den Dörfern entlang des Aragwi liegen Anlagen zur Aufbereitung des Trinkwassers.

Das Wasser aus dem Kaukasus ist mit Gletscherschluff angereichert und färbt den See türkis. Nach Angaben von Bewohnern der Nachbardörfern musste mindestens ein Dorf für den Stausee aufgegeben werden.

Touristische Erschließung

Der See wird im Sommer zum Baden genutzt. Unterhalb der Festung gibt es eine ebene Fläche, die auch mit dem Auto zugänglich ist und zum Liegen oder für sportliche Aktivitäten genutzt werden kann. 

Am großen Parkplatz vor der Festung gibt es Buden mit der Möglichkeit, Souvenirs zu kaufen. Zur Hauptreisezeit im Sommer sollte man sich als Tourist auch darauf einstellen, für den Kauf von Wein oder anderen typisch georgischen Produkten angesprochen zu werden. 

Ein Restaurant findet sich hier direkt nicht. Es gibt aber am Rande der Georgischen Heerstraße zahlreiche Einkehrmöglichkeiten.