Weinforschung in Georgien
Auch wenn der Weinbau in Georgien eine über mehrere Tausend Jahre währende Geschichte aufweist, so gilt es sich doch aktuellen Herausforderungen zu stellen. Dazu zählen nicht nur der Klimawandel und sich wandelnde Märkte, sondern auch Herausforderungen durch Schädlinge und Krankheiten.
Weininstitut Georgiens seit 1890
Dazu hat man bereits im Jahr 1890 in Tbilissi das Weininstitut Georgiens gegründet. Dieses hatte seine Blütezeit in den 1930er Jahren, denn zu dieser Zeit war es das einzige Institut seiner Art in der gesamten Sowjetunion und führend auf seinem Gebiet. Verdienste des Instituts lagen beim Kampf gegen die Reblaus und der Beseitigung der durch diese entstandenen Schäden.
In den letzten Jahrzehnten hatte das Institut wie viele öffentliche Einrichtungen in Georgien mit mangelnder Finanzierung zu kämpfen, so dass die Forschungsarbeit stark eingeschränkt werden musste.
Sicherung der Weinqualität mit Hilfe aus Deutschland
Hilfe zum Aufbau einer neuen Infrastruktur von Einrichtungen zur Qualitätssicherung des Weins in Georgien kam aus dem Ausland, hierbei von der EU und vor allem aus Deutschland. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützte in den Jahren 2003 bis 2006 das georgische Landwirtschaftsministerium beim Aufbau eines Systems zur Sicherung der Weinqualität. Die Trägerschaft dieses Projekts lag bei der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ).
Hauptgrund für die Einrichtung eines neuen Weinlabors war die Anforderung der Europäischen Union, dass man aus Georgien nur analytisch geprüfte Weine in die EU exportieren durfte, die eine einwandfreie Qualität aufweisen. Da diese Regelung in Georgien selbst nicht erfüllt werden konnte, bat man Deutschland um Unterstützung. Mit Hilfe der GTZ richtete man nun das neue Weinlabor in Georgien ein und schulte mehrere Mitarbeiter. Heute analysiert das Weinlabor die für den Export bereitgestellten Weine und bescheinigt ihnen die entsprechende Qualität.
Aufbau eines Weinkatasters
Die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat zudem die Weinwirtschaft in Georgien durch den Aufbau eines Weinkatasters unterstützt. Dazu berät man die georgische Regierung seit 2005 mit dem Ziel, eine funktionsfähigen Weinbauverwaltung und einen kontrollierten Weinanbau einzurichten. Zu diesem Zweck sollten Mitarbeiter fortgebildet und kleine sowie mittelgroße Unternehmen gefördert werden. Dies sollte nicht nur den Weinbau direkt fördern, sondern auch die Tourismusbranche und die Lebensmittelverarbeitung.
Ein weiteres Projekt der KfW war der Aufbau eines Weinbaukatasters. Mit dem Kataster sollen Herkunft und Lage der Anbaugebiete in Georgien eindeutig dokumentiert werden. Schließlich stellte die KfW georgischen Weinbauern Fachleute aus den Weinbaugebieten in Deutschland, z. B. aus Rheinland-Pfalz, als Berater zur Verfügung.