Georgische Malerei: Maler und Malerinnen, Kunst und Kultur in Georgien
In Georgien gab es bis zum Ende des 18. Jahrhunderts keine Tradition in der Porträt- und Landschaftsmalerei. Daher blieben der Nachwelt weder die Bildnisse der georgischen Fürsten noch Ansichten ihrer Burgen, Schlösser und Städte erhalten blieben. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die georgische weltliche Malerei. Sie griff in Motiven und ästhetischem Ausdruck auf die Traditionen der georgischen Ikonenmalerei sowie der Gold- und Silberschmiedekunst zurück. Damit begann sich eine Szene für Maler und Malerinnen herauszubilden.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erschienen die ersten Realisten auf der Bildfläche. Sie hatten ihre Ausbildung an der Petersburger Akademie der Künste, in Moskau oder in Westeuropa erhalten. In ihren Motiven und Techniken knüpften sie an die dort gewonnenen Erfahrungen an.
Einer der ersten bekannten georgischen Maler und Malerinnen war Niko Pirosmanischwili (1862-1918), der seine Werke als Pirosmani signierte. Entdeckt wurde er 1912 vom russischen Dichter Paustowski, der in einer der Tavernen ein Bild des Malers sah. Wie Vincent von Gogh hat auch Pirosmani selbst den Ruhm, den ihm seine Bilder verschafften, nicht mehr erlebt. Schriftsteller und Intellektuelle haben sich bemüht, seine im ganzen Land verstreuten Bilder zu sammeln und auszustellen.
Georgische Künstler
Doch war er nicht der einzige, dem die georgische Schule faszinierende Bilder verdankt. In Westeuropa war in den 1920er Jahren Elene Achwlediani (1898-1975) die bekannteste Künstlerin. Sie gilt als die romantischste aller georgischen Künstlerinnen und Künstler und griff in ihren Werken immer wieder Themen des ländlichen Lebens auf. Auch Dawit Kakabadse (1889-1952) und Lado Gudiaschwili (1896-1980) verbrachten in den 20er Jahren einige Zeit in Westeuropa. Sie verarbeiteten die Einflüsse, die sie von dort in sich aufnahmen, und das Kolorit des georgischen Lebens. Ihre Werke kann man im Kunstmuseum und in den Hausmuseen der beiden Künstler in Tbilissi erleben.
Die neuesten Werke der georgischen Künstler trifft man in den Galerien in der Altstadt von Tbilissi, vor allem in der Sionistraße sowie auf dem Rustaweli-Prospekt.