Essen und Trinken in Georgien
Georgische Küche und Rezepte
Für die Georgier ist jeder Gast "ein Geschenk Gottes". Das ungeschriebene Gesetz gestattet es, Konflikte an jedem beliebigen Ort auszutragen, nur nicht im eigenen Hause. Die Gastfreundschaft der Georgier ist offenherzig, das dem Gast geschenkte Vertrauen uneingeschränkt. Bis vor nicht allzu langer Zeit brauchte der Reisende, wenn er nachts in ein Dorf gelangte, wo ihn weder Verwandte noch Bekannte erwarteten, nicht mehr zu tun, als ein einziges Wort zu rufen: "Maspindselo!" (dt. Hausherr, Gastgeber) Dieses Wort verfügte über magische Zauberkraft. Kaum war es verhallt, öffnete sich die Tür des Hauses, gingen in Küche und Gästezimmern die Lichter an, und gab es nicht genug Essen zu Hause, lief einer der Familienangehörigen zu den Nachbarn, um sich das Nötigste zu borgen.
Die georgische Küche kennt eine Unmenge von Gerichten und ist, gemessen an der Vielfalt der Auswahl, die abwechslungsreichste im ganzen Kaukasus. Dieser Ruhm, den sich die Georgier zuschreiben, fußt nicht auf nationaler Eitelkeit auf dem Gebiet kulinarischer Kreativität. Vielmehr erlaubt es das Klima, neun Monate im Jahr verschiedenes Sorten am frischem Obst, Gemüse, Kräutern und Gewürzen bereit zu halten. Die meisten von ihnen werden getrocknet oder mariniert, so daß insbesondere die Gewürze außerhalb der Saison in all ihrer Vielfalt zur Verfügung stehen. Ein oft in der Küche genutztes Gewürz ist Koreander.