Mineralwasser aus Heilquelle Sairme

Zu den berühmten Heilquellen in Georgien zählt Sairme. Der Ort liegt im Meßcheti-Gebirge im Tal des Zablaris Zkali in einer Höhe von rund 950 k über NN. Die Mineralquellen dort waren bereits in der Zeit der Sowjetunion sehr beliebt. Die unterschiedlichen Zusammensetzung der Mineralien in den Heilquellen in Sairme sind günstig bei chronischen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. In der Zeit der Sowjetunion war der Kurort bei den hohen Kadern der Partei sehr beliebt. 

Legenden rund um Sairme

Der Hirsch und die Quelle

Die Geschichte des Kurortes reicht allerdings schon in die Zeit vor der Sowjetunion zurück. Nach einer Legende sollen zwei Schafhirten um 1890 herum beobachtet haben, dass ein Hirsch mit einer Verletzung oft zu einer Quelle lief. Daher gründet auch der Name von Sairme, der soviel wie „Hirsch“ aussagt. Dies ist auch ein Grund dafür, dass ein Hirsch als Wappentier oft bei Darstellungen von Unternehmen aus Sairme Verwendung findet. 

Das immergrüne Tal

Eine weitere Legende rund um Sairme dreht sich ebenfalls um Schafhirten. Diesen fiel ein Tal rund 3 km von der Quelle entfernt auf, das immergrün war. Dort sei zu jeder Jahreszeit Gras gewachsen, Schnee sei in Rekordzeit geschmolzen und der Boden sei nach Regen innerhalb weniger Minuten abgetrocknet. 

Schlaflos in Sairme

Eine weitere Legende dreht sich um Ereignisse, die auf den II. Weltkrieg zurückgehen. Beim Bau der ersten Straße nach Sairme kamen um 1944 herum deutsche Kriegsgefangene zum Einsatz. Viele von ihnen starben an Hunger und den Folgen von Misshandlungen. Sie wurden neben der Straße beerdigt. Die Legende besagt nun, dass über den Gräbern später eine Pension errichtet wurde, in dessen Erdgeschoss niemand Schlafen konnte, ohne Alpträume zu bekommen. Später riss man diese Pension ab und bestattete die sterblichen Überreste der deutschen Kriegsgefangenen auf einem Friedhof am Ortseingang von Sairme. 

Mehr zu dieser Legende finden Sie bei unserer Geschichte über deutsche Spuren in Georgien: Kriegsgefangene.

Analysen des Wassers von Sairme

Im Jahr 1912 gab es die ersten wissenschaftlichen Analysen des Wassers in Sairme. Ein Arzt namens Kelenjeradse aus Bagdati, der nächst größeren Stadt auf dem Weg nach Kutaissi, habe eine Probe des Wassers gezogen und in St. Petersburg analysieren lassen. 

Die erste chemische Analyse des Wassers sei dann von Mitarbeitern der Militärakademie in St. Petersburg durchgeführt worden. Dort habe man sich sehr für das Wasser interessiert. Ein lettischer Wissenschaftler habe sich dann auf Anordnung von Zar Nikolaus II. näher mit dem Wasser aus Sairme beschäftigt. 

Abfüllung seit 1893

Bereits vor diesen Analysen hatte man damit begonnen, das Wasser aus Sairme auf Flaschen zu füllen. Quellen berichten, dass man das Wasser ab 1893 mit Pferdefuhrwerken in eine Scheune brachte, in der es dann auf Flaschen gezogen wurde. 

Mit der fabrikmäßigen Abfüllung des Wassers begann man im Jahr 1945. Eine eigene Produktionsstätte entstand 1954. Die Produktion den Unternehmens lag seinerzeit bei 400.000 Literflaschen mit Mineralwasser aus Sairme. 

Mit dem Ende der Sowjetunion endete auch die Abfüllung von Mineralwasser in Sairme. Im Jahr 1998 nahm das Unternehmen dann seinen Betrieb wieder auf. Seit 2006 wird Wasser wieder offiziell in einer Produktionsstätte abgefüllt, die 2010 grundlegend modernisiert wurde. 

Wasser aus Sairme wird vor allem auf dem heimischen Markt in Georgien verkauft. Es gibt jedoch auch Exporte ins Ausland. Zumindest ein Versandhandel, der auf Produkte aus Georgien spezialisiert ist, bietet das Wasser aus Sairme auch in Deutschland an. 

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